Der Macho ist „out“

Ein Resümee des Deutschkurs-Kooordinators Jost.
Der Macho ist „out“ – Diese Aussage ergibt sich aus einer Umfrage der Universitäten Dortmund und
Bielefeld und war fester Bestandteil unseres Orientierungskurses der vergangenen Woche:

Neben neuen Genderrollen und Familienformen lernten unsere fleißigen Schülerinnen und Schüler
viel über die Geschichte unserer Nation sowie den Weg zur Demokratie.

Zusammen mit unseren Übersetzern schafften wir es, den Absolventen unseres 3monatigen
Sprachkurses, ein Bild des aktuellen Deutschlands zu vermitteln. Und auch wenn die Münder
bei einigen Themen lange offen standen, haben uns die vielen interessanten Fragen doch gezeigt,
dass bei allen Teilnehmern ein großes Interesse und darüber hinaus eine noch größere Begeisterung
für unsere bunte Nation besteht.

Ich bedanke mich bei allen Unterstützern! Jost

Vier Wochen Deutschunterricht – Rückschau und Vorschau

Jost berichtet:
06.07.2015

„Seit nun vier Wochen findet unser Deutschunterricht statt. Wir haben mit einer großen Gruppe von 30 SchülerInnen gestartet und nach stetigem Zuwachs eine zweite Gruppe mit dem Schwerpunkt „Alphabetisierung“ ins Leben gerufen. Zudem haben wir nach nicht einmal einer Woche eine organisierte Kinderbetreuung anbieten können, damit unsere deutschlernenden Eltern die Verantwortung für ihre Kleinen für kurze Zeit an helfende Hände abgeben können.
Ich schreibe hier als Organisator und nicht als Lehrer und möchte daher an dieser Stelle das Wort an das tolle Team weitergeben, welches letztendlich den großartigen Erfolg der letzten Wochen ermöglicht hat. Ich habe die Lehrer*innen sowie die Betreuer*innen gebeten, in einem Satz ihren Eindruck der letzten Wochen zusammenzufassen:
Oriol: „Sich jede Woche auf Überraschungen einstellen, dann beim Reingehen freundlich begrüßt werden, bei einer geglückten Erklärung Dankbarkeit bekommen und mit einem Lächeln verabschiedet werden.“
Lea: „Kommunikation mit Händen und Füßen schafft sehr viel plötzliche Vertrautheit und sorgt für erheiternde Momente im Klassenzimmer.“
Leo: „Das Großartige am Deutschkurs ist, die immensen Fortschritte und den Spaß am Lernen der Schüler beobachten zu können und daran eine kleinen Anteil zu haben!“
Lydia: „Man kommt rein, begegnet offenen herzlichen Menschen. Phasen des Konzentrieren und Lachens wechseln sich ab und wie Freunde verbringen wir eineinhalb Stunden miteinander. Gehe jedes Mal mit einem Lächeln auch wieder raus und freue mich auf die nächste Woche.“
Bity: „Oft war ich nachmittags vor dem Unterricht schon müde von der Arbeit und habe mich gefragt, ob ich noch genug Energie habe, um nun auch noch Deutsch zu unterrichten. Aber schon von Beginn des Unterrichts an bin ich hellwach und danach wieder voller Energie, da die Lernbereitschaft der Flüchtlinge einfach ansteckend ist und man mit jedem neu gelernten Wort tatsächlich auch ein bisschen mehr persönlich voneinander erfahren kann.“
Steffen: „Hallo, ich bin Steffen und kümmere mich hauptsächlich um die Kinderbetreuung, springe aber bei Personalmangel auch gerne als Lehrer ein. Die Kinderbetreuung beinhaltet die Versorgung und Pflege von Kleinkindern, bietet aber, auch für ältere Kinder, vor allem Unterhaltung & Spaß und soll zudem einem spielerischen Einstieg in die deutsche Sprache dienen.“
Der Kurs wird noch bis in den September hinein andauern und es wäre doch ein erfreuliches Ziel, dass unsere Schüler*innen in Zukunft auch einen Satz über ihre Eindrücke verfassen können. Ein weiterer Kurs ist für den August geplant. Genau dafür suchen wir zur Zeit noch einige potentielle Lehrer*innen und ich hoffe mit diesem Eintrag die Lust auf und das Interesse an Deutschunterricht bei ein paar von euch geweckt zu haben. Ich freue mich auf die nächsten Monate und auf eine fortlaufende tolle Zusammenarbeit mit allen helfenden Händen.
Bis bald, Jost“
Text: Jost-Benedikt Rudloff