Ahmed berichtet:
„Gestern war der letzte Fastentag im Ramadan.
Dieses Jahr war es für mich was ganz besonderes. Ich habe viele Menschen kennen gelernt, die alleine nach Deutschland flüchten mussten. Alleine, weil sie nicht genug Geld für die ganze Familie hatten. Der Fastenmonat stand vor der Tür. Ich habe mich gefragt, wie es für die Menschen ist, den ganzen Tag zu fasten und abends alleine oder mit ein paar „fremden“ Menschen das Fasten zu brechen, während ich jeden Abend besinnlich mit meiner ganzen Familie am Tisch sitze. Ich habe es anders, ehrlich gesagt, noch nie erlebt! Dieser Gedanke hat mich nicht losgelassen. Ich habe Menschen am Protestcamp „Bamfdo“ kennengelernt, die mir so traurige Geschichten erzählt haben, dennoch haben sie den Fastenmonat vollbracht. Haben jeden Tag Menschen zum Fastenbrechen eingeladen. Viele Muslime und Nicht-Muslime haben daran teilgenommen. Auch wenn deren Familien so weit weg sind, haben viele Menschen dazu beigetragen, dass sich diese Menschen wenigstens über das gemeinsame Essen freuen konnten und sich ein bisschen von ihren ganzen Gedanken befreien konnten.
Einige unserer neuen Freunde haben auch gefastet. Deswegen haben Alena und ich uns überlegt, einmal die Woche mit den Jungs zusammen das
fasten zu brechen. Ich habe mich jede Woche auf diesen Tag gefreut. Nicht nur, weil wir so lecker von Bernd bekocht wurden, sondern weil es einfach schön war, wenn man den ganzen Tag gefastet hat, abends mit mehreren Leuten das Fasten zu brechen. Es waren nicht nur Leute dabei die gefastet haben, aber genau darum ging es. Das Beisammensein war immer das besonders Schöne. Ein besonderer Dank an Bernd und Alena für die Gastfreundlichkeit.
Am Samstag werden wir mit ein paar Jungs zum Zuckerfest am Ostpark gehen. Danke auch an dieser Stelle an die Organisatoren des Ostparks!
Ein fröhliches Zuckerfest wünsche ich allen.
Eid mabrouk.
Bayram Mubarak.“
Text: Ahmed Abdellatif