Alena berichtet:
„Claudia aus unserem Verein übernimmt immer wieder die Aufgabe, Veranstalter, Förderer und Unternehmen anzuschreiben und zu fragen, ob Interesse besteht, den geflüchteten Menschen z.B. Freikarten zu spenden. Die konkrete Planung und Umsetzung übernehmen wir dann.
So hatten wir neulich das Vergnügen, uns im Cinestar Dortmund den neuen „Minions“-Film anzuschauen. Spontan standen mehr Personen vor dem Kino als eingeplant bzw. Freikarten vorhanden waren. Damit wir keinen enttäuscht weg schicken müssen, werden solche zusätzlichen Karten durch Spendengelder oder Mitgliedsbeiträge des Vereins finanziert.
Wir belegten in dem Kinosaal eine ganze Reihe. Manchmal müssen wir schon komisch aussehen. Eine riesige Gruppe von sechs bis sechzig Jahren – und alle Nationalitäten bunt gemischt. Drum herum springen ein paar von uns und versuchen, alles zu koordinieren.
Für den vergangenen Samstag haben wir mit der Unterstützung von Oliver Krauß (Geschäftsführer Innenstadt West) Karten für das Lichterfest bekommen. Im Vorfeld musste einiges organisiert werden. Wie viele Karten, wie viele davon für Kinder und Erwachsene, wer möchte mit. Irgendwann stand der Plan. Claudia empfing Leute am Park, der andere Teil traf sich zentral im Unionviertel. Es zeigte sich, dass die ein oder andere Person kurzfristig nicht kommen würde und so konnten spontan noch andere Geflüchtete mitkommen. Die Unterkunft am Ostpark hat eine große Gruppe Bewohner zum Park begleitet.
Keiner ging verloren, alle waren mit Fahrkarten und Eintrittskarten versorgt. Einige zogen alleine durch den Park. Wir waren in einer Gruppe unterwegs. Die Geflüchteten waren von der Masse an Menschen überwältigt. Bis zum Abend war das Programm mit Kerzen anzünden, Klettergerüsten und Rutschen gefüllt. Es war also für jeden etwas dabei. Für das Feuerwerk suchten wir uns ein gemütliches Plätzchen und ließen uns auf unseren Decken nieder. So ein Feuerwerk hatten die Leute noch nicht gesehen. Es wurden viele Videos und Fotos gemacht. Aus jeder Ecke hörte man ein „WOW“ oder „Jesus Christ“. Der Kleinste schlief nach anfänglichen Tränen einfach selig ein.
Gemeinsam fuhren wir ins Dortmunder Zentrum zurück. Jeder bedankte sich herzlich und drückte uns. Die Mutter der beiden Kinder nahm mich in den Arm und sagte: “Alena, wenn ihr noch einmal so etwas tolles macht, bitte vergiss mich nicht. Es war ein wirklich schöner Tag!“
Wenn man eine solche Aktion durchführt, macht man sich immer Sorgen. Hoffentlich klappt alles, hoffentlich haben alle Spaß und natürlich, hoffentlich geht keiner verloren. Totaler Quatsch natürlich. Im Anschluss bin ich immer wieder begeistert, mit wie viel Rücksicht die Menschen miteinander umgehen. Jeder hat ein Auge auf den anderen und jeder hilft, wo Hilfe benötigt wird.
Natürlich wünsche ich mir, dass wir als Verein irgendwann so bekannt sind, dass Leute auf uns zukommen, um die Geflüchteten an solchen Aktivitäten teilhaben zu lassen. Solange dies noch nicht der Fall ist, fragen wir gerne weiter und freuen uns über jeden, der uns unterstützt.“
Text: Alena Mörtl