Auszugshilfe

Erster Einsatz beim Umzug in eine Wohnung

geschrieben von Hauke

Vor gut zwei Monaten nahm ich mit Freunden erstmals am Stammtisch vom Projekt Ankommen teil: Viele Informationen, viele unterschiedliche Aufgabengebiete, aber vor allem viele hilfsbereite Menschen.

Wir boten unsere Mithilfe in der Umzugsgruppe an. Was das im Detail bedeuten würde war uns anfangs nicht bewusst – „Das wird sich schon zeigen“. Und tatsächlich bekamen mein Freund Marian und ich circa drei Wochen später die Möglichkeit, aktiv zu helfen. Gemeinsam mit Meike und Chris, die wir noch gar nicht kannten, bildeten wir fortan eine Vierergruppe. Dem gemeinsamen Treffen bei Alena, die uns noch einmal alle relevanten Informationen lieferte, folgte ein Besuch der Unterkunft in der Adlerstraße: In einer ausgesprochen lockeren Atmosphäre lernten wir A. und R. kennen.

Die Sorge über Probleme bei der Kommunikation erwies sich als unbegründet

Die beiden waren sogar schon im Besitz des Schlüssels für die gemeinsame WG. Für einen ersten Überblick verabredeten wir einen gemeinsamen Besuch der Wohnung am nächsten Tag.

Wir mussten leider feststellen, dass die Wohnung in der Nähe des Borsigplatzes in keinem guten Zustand war. Neben verträglichen Mängeln, wie veralteten Lichtschaltern oder abgenutzten Bodenbelägen, fiel besonders das Bad durch einen katastrophalen Zustand auf: Ein kaputter Spülkasten, keine Armaturen, Stromkabel, die ungeschützt aus der Decke hingen. Hinzu kam noch eine völlig unverputzte Wand in der Küche. A. und R. schien allerdings nicht bewusst zu sein, dass diese Mängel nicht unbedingt üblich sind. Im Gegenteil, sie beschäftigten sich bereits mit deren Beseitigung.

Wir beschlossen, den Vermieter zu kontaktieren, der uns zusicherte, die Wohnung mit uns anzuschauen.

Wir waren sehr überrascht, was die beiden zukünftigen WG-Bewohner selbst organisiert hatten:

Fast alle Räume schon fertig gestrichen, das Material zum Verputzen der Wand, sowie zum Aufbereiten des Badezimmers bereits gekauft. Außerdem hatten sie erfolgreich die Anmeldung der Strom- und Gasversorgung und die GEZ-Befreiung erledigt. Nur Möbel fehlten, aber dafür waren wir schließlich da.

Oberstes Ziel war es, die beiden bei der Wohnungseinrichtung vollständig einzubinden. Die Einrichtung der ersten Wohnung ist etwas Besonderes, das man nicht unbedingt komplett aus der Hand geben möchte. Meike übernahm dabei die Kommunikation – jedes angebotene Möbelstück sollte zunächst bewilligt werden.

Wir versuchten, möglichst wenig Geld auszugeben. Je mehr am Ende übrig bleibt, desto besser für die zukünftige Wohngemeinschaft.

Als besonders nützlich sollte sich das kostenfreie Computerprogramm OneNote erweisen. Dadurch war es möglich, die gemeinsam erstellte ToDo-Liste in einem für alle zugänglichen Dokument zu bearbeiten.

Die Möbelsuche gestaltete sich einfacher als angenommen

Bei der Organisation der teuren Anschaffungen, wie Kühlschrank, Herd und Waschmaschine, zeigte sich die Hilfsbereitschaft unserer privaten Kontakte.

Meike und Chris beschäftigten sich intensiv mit der Suche in den Ebay-Kleinanzeigen. Innerhalb einer Woche hatten wir alle zum Leben notwendigen Möbel organisiert. Nun mussten die Dinge „nur noch“ von A nach B transportiert werden.

An einem Samstag, zwei Wochen nach dem ersten Besuch der Wohnung, absolvierten wir den Umzug. Wir vier, unterstützt durch weitere Freunde, lieferten die Möbel an. A. und R hatten zusätzliche Hilfe organisiert und stellten die Möbel an ihren zukünftigen Platz.

Der gesamte Umzug ließ sich in sechs Stunden über die Bühne bringen

Besonders erwähnenswert ist die gute Qualität der Möbelstücke, die wir kostenlos bekommen haben. Sogar den Transport konnten wir durch privates Engagement gratis abwickeln. Am meisten beeindruckt hat uns die Veränderung der Wohnung. Die beiden zeigten sich handwerklich sehr begabt: Die Wand hatten sie verputzt, das Bad in einen nutzungsfähigen Zustand gebracht.

In den Wochen nach dem Umzug gelang es uns immer wieder, kleinere und größere Anschaffungen für die zwei zu organisieren. Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Wohnung annähernd komplett eingerichtet.

Besonders positiv: Der Vermieter übernimmt den angefallenen Materialaufwand

Die Zusammenarbeit innerhalb unserer Gruppe hat sich als sehr effizient erwiesen. Den Umzug konnten wir durch eine gute Aufteilung der Organisation und Umsetzung ohne Probleme neben unserem Beruf durchführen. Auch wenn sich an der einen oder anderen Stelle die Abläufe noch optimieren lassen hat sich für mich „der Sprung ins kalte Wassser“ als genau richtig erwiesen.

Es hat Spaß gemacht zu helfen. Und das Wichtigste, A. und R. sind mit ihrer neuen Wohnung zufrieden.